2016

23. September 2016 – Nachrichten am Morgen

todaySeptember 23, 2016

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Obwohl die Lehrer der Regierungsschulen Namibias für einen Streik gestimmt haben, wollen Gewerkschaften weiter verhandeln. Bis zur Festlegung der Regeln für den Ausstand seien weitere Gespräche möglich, erklärte die Lehrer-Gewerkschaft NANTU laut Presseagentur NAMPA gestern. Der Gewerkschafts-Dachverband NUNW sprach sogar von einer möglichen Einigung zwischen der Forderung nach acht Prozent mehr Geld und dem Angebot der Regierung von fünf Prozent. Man müsse alles tun, um einen Streik zu vermeiden, der schwere Folgen für die Wirtschaft haben könne. Bei der Urabstimmung hatten sich über 95 Prozent der Lehrer für einen Streik ausgesprochen.

Das totgesagte Kudu-Gas-Projekt bei Oranjemund wird offenbar doch weiter verfolgt. Der scheidende Vorstandschef der Öl-Vertriebsgesellschaft NamCor, Johannes!Gawaxab, teilte laut Presseagentur NAMPA mit, die norwegische Firma BW Kudu finanziere den Start. Sie halte 56 Prozent der Anteile; für die übrigen 44 Prozent suche man in Namibia und im Ausland nach Interessenten. – Vor einem Jahr hatten die Weltbank und Finanzminister Calle Schlettwein das Projekt in Frage gestellt. Die Kosten des Kudu-Stroms würden auf 2 Namibia Dollar 55 Cent pro Kilowattstunde geschätzt, so hieß es, gegenüber 1 Dollar 46 Cent bei erneuerbaren Energien. – Das Kudu-Gas-Kraftwerk soll 800 Megawatt Strom liefern.

Wie geht es weiter in Syrien? Diese Frage bleibt auch nach einem weiteren internationalen Krisentreffen am Rande der UN-Generaldebatte in New York unbeantwortet. Bundesaußenminister Steinmeier sagte, es sei nicht gelungen, eine abschließende Vereinbarung für eine neue Waffenruhe zu treffen. Man wolle sich aber nochmal zusammensetzen. Eine von den USA und Russland ausgehandelte Waffenruhe war Anfang der Woche gescheitert – seitdem flammen die Kämpfe in dem Bürgerkriegsland wieder auf.

Nach den tödlichen Schüssen auf einen unbewaffneten Schwarzen im US-Bundesstaat Oklahoma muss sich eine Polizistin jetzt wegen Totschlags verantworten. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage erhoben. Der Vorfall letzte Woche war von Polizeikameras aufgezeichnet worden. Auf den Bildern ist zu sehen, wie der Mann mit erhobenen Händen an seinem Auto lehnt – dann trifft ihn der Schuss der Polizistin. In den USA gibt es seit Monaten schwere Auseinandersetzungen wegen Polizeigewalt. Mehrere Vorfälle, bei denen Polizisten unbewaffnete Schwarze töteten, lösten landesweite Proteste aus.

In der Affäre um den französischen Ex-Börsenhändler Kerviel fällt heute das Schadenersatzurteil. Das Berufungsgericht von Versailles entscheidet, ob er der Bank Société Générale 4,9 Milliarden Euro zahlen muss. Diesen Schaden soll er durch hochriskante Finanzgeschäfte verursacht haben. In zwei Prozessen ist er bereits er zu drei Jahren Haft und 4,9 Milliarden Euro Schadenersatz verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof erklärte die Summe aber für ungültig.

In Brasilien geht die Justiz weiter gegen ehemalige Regierungsmitglieder vor. Jetzt wurde Ex-Finanzminister Mantega festgenommen – er soll in die Korruptionsaffäre um den staatlichen Ölkonzern Petrobras verwickelt sein. Er wird verdächtigt, die Wahlkampfschulden einer Partei durch Finanztransfers eines Unternehmens zu begleichen. Am Dienstag hatte die Justiz bekanntgegeben, dass Ex-Präsident Lula da Silva wegen Korruption und Geldwäsche der Prozess gemacht werden soll.

In Opuwo im Nordwesten Namibias wird offenbar um den Posten des Geschäftsführers der Ortsverwaltung gerangelt. Der Namibian erhielt Unterlagen, denen zufolge Amtsinhaber Alfons Tjitombo seit 2008 mehr als 1,3 Millionen Namibia Dollar an Reisespesen eingefordert und erhalten hat. Eine Gruppe von Einwohnern werfe Tjitombo zudem vor, die Entwicklung des Ortes behindert zu haben. Laut Namibian wird der Ortsrat von Opuwo von der Gouverneurin der Region Kunene, Angelika Muharukua, gedrängt, den Vertrag mit Tjitombo zu erneuern. Sie soll von Grundstückszuteilungen profitiert haben.

Der Fleischkonzern Meatco protestiert öffentlich gegen die Schließung seines Mastbetriebes Okapuka durch die Veterinärbehörde vor drei Wochen. Laut Allgemeiner Zeitung hatte die Behörde in Urinproben zweier Bullen Zeranol nachgewiesen, was in der Tiermast zur Förderung des Wachstums eingesetzt werde. Die Europäische Union als wichtigster Exportmarkt untersagt den Einsatz von Wachstumshormonen. In einer Presseerklärung beklagte MeatCo, von der Veterinärbehörde nicht angehört worden zu sein. Zeranol werde von Meatco nicht verwendet und könne – wie von der EU anerkannt – auch durch das Geschlecht der Tiere oder die Ernährung auftreten. Die Schließung habe einen Verlust von mehr als 10 Millionen Namibia Dollar verursacht. Laut AZ findet heute ein drittes Treffen mit Vertretern der Veterinärbehörde statt.

Geschrieben von: Redaktion

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